US-Amerikanische Remakes von Filmen aus anderen Ländern sind unter Filmfans nicht gerade beliebt. Bei vielen Cineasten stößt es auf Unverständnis, warum in den USA Filme nicht auch in einer synchronisierten oder untertitelten Fassung vermarktet werden sondern stattdessen die Geschichte in einer „amerikanisierten“ Form neu erzählt wird. Jedoch können viele Gründe für ein Remake sprechen: Gerade bei asiatischen Produktionen sind die kulturellen Unterschiede zu den europäischen und nordamerikanischen Ländern in den Filmen deutlich spürbar, weshalb diese dort nur selten ein größeres Publikum anziehen.
Regisseur Gore Verbinski |
Naomi Watts |
Von Anfang an fällt die hohe visuelle Qualität von The Ring auf, die Gore Verbinski zusammen mit Kameramann Bojan Bazelli (Mr. & Mrs. Smith) hier abliefert. Sinnvoll eingesetzte Tiefenschärfe, eine ruhige aber dynamische Kameraführung und die stimmungsvolle Farbgebung tragen stark zur Atmosphäre des Filmes bei. Vor allem einige Zeitrafferaufnahmen und das Video selbst, das fast dadaistische Züge annimmt, zeugen von der Kreativität des Regisseurs, der hier offensichtlich nicht nur irgendeinen durchschnittlichen Horrorstreifen abliefern will. Die Spannung wird auf klassische Weise vor allem dadurch erzeugt, wenig zu zeigen und den Zuschauer oft im Ungewissen darüber zu lassen, was passiert, ganz im Gegensatz zu anderen modernen Vertretern des Genres, die durch extreme Gewaltdarstellungen zu schocken versuchen. Untermalt wird das ganze von dem erfrischend zurückhaltenden Score von Hans Zimmer, der subtil die Spannung befeuert, anstatt mit ohrwurmträchtigen Melodien zu protzen. Nur der Drang einen finalen Twist abzuliefern führt zu einigen Logiklücken und wertet den Film am Ende leider doch noch etwas ab.
Insgesamt macht The Ring aber einfach Spaß. Die beeindruckenden Bilder, der stimmungsvolle Score und die durchgehend hohe Spannung sorgen für einen durchweg unterhaltsamen Kinoabend. Doch während das Abspanns tauchen dann doch zu viel Fragezeichen im Kopf des Zuschauers auf, als dass man von einem Horror-Meisterwerk sprechen könnte.
Urheber des Fotos von Gore Verbinski ist alotofmillion und es steht unter der Creative-Commons-Lizenz Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). Urheber des Fotos von Naomi Watts ist Joella Marano und es steht unter der Creative-Commons-Lizenz Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0).