In einer Silversternacht liegt die für die Heilsarmee tätige Schwester Edit (Astrid Holm) im Sterben. Sie ist an der Schwindsucht erkrankt und ihr letzter Wunsch ist es, vor ihrem Tod noch einmal mit David Holm (Victor Sjöström) zu sprechen. Doch der verwahrloste Mann sitzt trinkend mit zwei Freunden am Straßenrand und weigert sich, zu der kranken Frau zu gehen. Im darauf folgenden Kampf zwischen ihm und seinen beiden Saufkumpanen stirbt Holm und sein Geist begegnet dem Fuhrmann des Todes (Tore Svennberg). Da Holm der letzte Mensch ist, der im alten Jahr sein Leben verliert, muss er für das nächste Jahr das Amt des Fuhrmanns übernehmen und die Seelen der Verstorbenen ins Totenreich bringen. Vorher erinnert ihn der aktuelle Amtsinhaber jedoch an die Sünden, die Holm in seinem Leben begangen hat und die der Grund für diese grausame Strafe sind...
Selma Lagerlöf |
Die in Deutschland bei absolut medien erschienene DVD zeigt den Film in einer restaurierten Fassung, die eine recht hohe Bildqualität liefert und bei der auch die Viragierung rekonstruiert wurde (Szenen, die tagsüber oder in Innenräumen spielen, sind also in Sepiatönen gefärbt, während Nachtaufnahmen einen leichten Blaustich haben). Die enthaltene Filmmusik, die 1995 von Elena Kats-Cherin komponiert wurde, ist sehr atmosphärisch und wirkt nur in wenigen Momenten etwas zu modern für einen fast hundert Jahre alten Film. Die deutschen Untertitel zu den schwedischen Zwischentiteln sind leider etwas zu knapp geraten, wodurch es an manchen Stellen etwas schwierig ist, der verschachtelt erzählten Geschichte zu folgen. Die deutschen Untertitel auf der aus Schweden beziehbare DVD des Svenska Filminstitutet sollen diesbezüglich gelungener sein. Außerdem ist hier eine wenige Minuten längere Fassung des Films enthalten, die vor allem das Ende noch etwas verständlicher macht. Wer das nötige Kleingeld hat, sollte also lieber zu dieser Veröffentlichung greifen.
Der Fuhrmann des Todes kann wegen seiner hervorragenden Schauspieler und den beeindruckenden Bildern auch heute noch überzeugen und ist jedem, der etwas mit Stummfilmen anfangen kann, wärmstens zu empfehlen. Lediglich kleine Längen im Mittelteil der Geschichte trüben etwas den Gesamteindruck.