Martin Sheen (2008) |
Die Geschichte eines jungen Pärchens, das auf die schiefe Bahn gerät und von der Polizei durchs ganze Land gejagt wird, wurde inzwischen schon häufig im Kino erzählt. Seinen Anfang hatte diese Mischung aus Roadmovie, Romanze und Gangster-Film Ende der 60er Jahre mit Bonnie und Clyde (1967), der zudem als einer der Auslöser der New-Hollywood-Bewegung gilt. Sechs Jahre später verfilmt Terrence Malick mit Badlands einen ähnlichen Stoff: Sein Film basiert auf der wahren Geschichte von Charles Starkweather und Caril Ann Fugate, die Ende der 50er Jahre auf der Flucht vor der Polizei eine Reihe von Morden begingen.
Sissy Spacek (2011) |
Zur Zeit der Veröffentlichung von Badlands bezeichnete der Filmkritiker Vincent Canby Kit und Holly als „the self-absorbed, cruel, possibly psychotic children of our time“. Diese Interpretation des Films als einen gesellschaftskritischen Kommentar über die Jugend der frühen 70er Jahre ist aber natürlich nur eine mögliche Erklärung für den ungewöhnlichen Stil dieses Werkes. Vielleicht ist Badlands auch einfach einer jener Filme, die man zur Zeit ihrer Entstehung gesehen haben muss, um sie wirklich wertschätzen zu können. So konnten mich zwar die guten schauspielerischen Leistungen, schönen Bilder und die stellenweise recht geniale Musikuntermalung durchaus beeindrucken, insgesamt ist der Funke aber nicht so ganz übergesprungen. Doch gesehen haben sollte man diesen Film auf jeden Fall und sei es nur, um ein Stück Filmgeschichte kennenzulernen, ohne das moderne Vertreter dieses Subgenres wie Wild at Heart (1990), True Romance (1993) und Natural Born Killers (1994) wohl niemals entstanden wären.
Badlands ist ein ästhetisch gefilmtes aber eher ruhig und nüchtern erzähltes Serienmörder-Roadmovie, das weitgehend weder etablierten Genre-Konventionen noch modernen Sehgewohnheiten entspricht. Wer aber gerade solche Filme interessant findet oder ein einflussreiches Stück Filmgeschichte sehen möchte, dem sei dieses Werk dennoch wärmstens ans Herz gelegt.
Interessante Links
- Filmkritik von Vincent Canby, NY Times, 15. Oktober 1973 (englisch)
Urheber des Fotos von Martin Sheen ist Brian McGuirk. Es steht unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0).
Urheberin des Fotos von Sissy Spacek ist Angela George. Es steht unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0).